Porenprüfung an Ingenieurbauwerken

Fehlstellen in Beschichtungssystemen an Ingenieurbauwerken

Wie lassen sich visuell schwer erkennbare Poren in Beschichtungssystemen an Ingenieurbauwerken wie Brücken zur Ausbesserung sicher detektieren?

Diese Frage kam im Zuge der Begutachtung eines Brückenbauwerks mit Fehlstellen im Beschichtungssystem durch die CorroConcept GmbH auf. Die visuelle Detektion der Fehlstellen gestaltete sich schwierig. Um die Poren zur Ausbesserung sicher aufzufinden wurde daher ein innovatives Verfahren zur Porenprüfung von Beschichtungssystemen entwickelt.

Was kann das Verfahren?

Nach der Kalibrierung, welche den Kern des entwickelten Verfahrens bildet, werden die Bereiche mit erwarteten Fehlstellen mit einem Hochspannungsprüfgerat abgefahren (s. Bild 1). Die mit dem entwickelten Verfahren detektierbaren Poren sind in dem Schema (s. Bild 2) dargestellt. Entscheidend für den Nachweis ist die Restschichtdicke der isolierenden Schichten zwischen dem Porengrund und dem Substrat bzw. den leitfähigen Einzelschichten. Die Abstimmung der Prüfspannung und der Empfindlichkeit auf die Bedingungen vor Ort bilden die Grundvoraussetzung für die Prüfung. Mit ausreichender Kenntnis über die Hochspannungsprüfung und das Beschichtungssystem lässt sich die innovative Verfahrensweise der Porenprüfung am realen Bauwerk einsetzen, um lokal Fehlstellen ausfindig zu machen.

Bild 1: Hochspannungs-Porenprüfung mit Bürstenelektrode 1
© Ernst und Sohn
Bild 2: Leistungsfähigkeit und Grenzen des entwickelten innovativen Porenprüfverfahrens 1
© Ernst und Sohn

Details im Fachbeitrag in der Zeitschift Stahlbau

Hier der Link zum vollständigen Beitrag (kostenpflichtig):

Innovative Verfahrensweise bei der Porenprüfung von Beschichtungssystemen

Abstract

An einem Brückenbauwerk traten nach der Applikation des Beschichtungssystems wiederholt Probleme auf. Es wurde lokal die Schutzdauer einschränkende Poren-, Pinhole- und Blasenbildung festgestellt. Da das entsprechende Fehlerbild visuell relativ schwer erkennbar ist, wurde zur quantitativen flächigen Erfassung die Porenprüfung vorgeschlagen. Die speziellen Verhältnisse am Bauwerk machten hierzu jedoch eine Verfahrensentwicklung notwendig. Der vorliegende Beitrag erläutert die Details der Entwicklung dieses innovativen Porenprüfverfahrens und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen dieses Verfahrens auf. Grundlage der Entwicklung ist das reproduzierbare Einbringen definierter künstlicher Poren genau bekannter Tiefe mittels Mikro-Fräser in identisch zum Bauwerk beschichtete Probeplatten. Diese so präparierten Platten dienten anschließend der Kalibrierung des Porenprüfgeräts und der Entwicklung des gesamten Porenprüfverfahrens.
Triebert, J.; Rüters, C. (2025) Innovative Verfahrensweise bei der Porenprüfung von Beschichtungssystemen. Stahlbau 94, H. 5, S. 247–253. https://doi.org/10.1002/stab.202500017. © 2025 Ernst und Sohn GmbH, Berlin

Verfahrensentwicklung und Prüfungen von CorroConcept

Das Verfahren wurde von Herrn Dr. Triebert gemeinsam mit weiteren Beteiligten der Ingenieurgemeinschaft aus IGS Ingenieure GmbH & Co. KG und eberhardt – die ingenieure GmbH sowie der Ingenieurgemeinschaft EIBS GmbH/proVia GmbH im Auftrag der DEGES GmbH entwickelt.

Sie haben Fragen zum Artikel? Dann wenden Sie sich an unseren Dr. Jürgen Triebert.

Dr. Jürgen Triebert, CEO CorroConcept

Dr. Jürgen triebert

Geschäftsführer

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